Die Quintfall-Sequenz Ordnen wir
die leitereigenen Septakkorde in fallenden Quintschritten an, so ergibt
sich die sogenannte Quintfall-Sequenz: I^7 - IV^7 - VIIm7b5 - IIIm7 - VIm7 - IIm7 - V7 - I^7 Sie spielt
sowohl in der klassischen Musik als auch im Jazz eine elementare Rolle:
Quint-Beziehungen von Akkorden sind die entscheidenden. Deshalb
haben die beiden nächsten Quintverwandten des Akkords auf der I.
Stufe - der auch Tonika genannt wird - aufgrund ihrer
Wichtigkeit ebenfalls spezielle Namen. Die IV. Stufe heisst auch
Subdominante - was soviel bedeutet wie: Akkord auf der
Unter-Quint (von der Tonika aus gerechnet). Die V. Stufe wird auch als
Dominante bezeichnet - das meint: Akkord auf der (Ober-)
Quint. Die Harmonik
der meisten Jazz-Standards besteht zum überwiegenden Teil aus mehr
oder minder grossen Ausschnitten aus dieser Quintfall-Sequenz. Dabei
spielt Segment V7, I^7 - also Dominante Tonika - die entscheidende
Rolle. Eigentlich ist sogar der Dominant-Septakkord V7 allein der
Hauptakteur. Seine Klangstruktur (Durakkord mit kleiner Sept) erzeugt
eine eindeutige Hörerwartung: dass ihm der eine Quinte tiefer
angesiedelte Akkord nachfolgt. D.h., dass im Dominant-Septakkord selbst
schon die Auflösung zur Tonika (als Erwartung) angelegt ist. Diese
Hörerwartung ist so stark und eindeutig, dass sie sehr oft auch
für Modulationen (Tonartwechsel) benutzt wird: In eine beliebige
andere Tonart kann einfach durch Aufführen von deren
Dominant-Septakkord übergeleitet werden. |