andreas apitz · jazz pianist · arrangeur · komponist · lehrer · autor
"Normal"-Grössen von Intervallen
Da alle Intervalle - ausser Prim und Oktave - in mehreren Grössen vorkommen, hat man sich bei der Benennung allgemein für einen der Fälle als Normalfall entschieden. Die Intervallzahl ohne Zusatzangabe steht also für den Normalfall des jeweiligen Intervalls.
•  Bei Quart und Quint gilt die reine Form als Normalfall. Ist eine vergrösserte Form gemeint - z.B. die übermässige Quart - so wird der Intervallzahl ein Kreuz-Zeichen vorangestellt: [#4]. Für die verkleinerte Form - z.B. verminderte Quinte - vor die Intervallzahl ein b-Zeichen gesetzt: [b5].
•  Bei Sekund, Terz und Sext wird die grosse Form des Intervalls als Normalfall angenommen. Die kleine Form wird mit einem b-Zeichen vor der Intervallzahl bezeichnet: [b2], [b3], [b6].
Bei der Sept liegt der Fall etwas komplizierter:
•  Für Akkordsymbole ist der Normalfall in der Benennung generell die kleine Form - z.B ist C7 in jedem Fall als ein C-Dur-Akkord mit kleiner Sept zu verstehen. Um einen Akkord mit grosser Sept (neudeutsch "major Sieben") zu bezeichnen, stellen wir der Zahl ein Dreieck voran - hier mit " ^ " wiedergegeben - z.B. C^7 (auch Cma7 oder Cmaj7 sind üblich).
•  Für die intervallische Bezeichnung einzelner Töne gibt es folgende Optionen:
•  in gleicher Art wie die Akkordsymbole, d.h. die kleine Sept gilt als der Normalfall [7], die grosse Sept wird als Abweichung mit [^7] (bzw. ma7 oder maj7) angegeben.
•  alternativ wird die grosse Form (wie bei allen anderen Intervallen) als Normalfall [7] und die kleine Sept mit [b7] angegeben.
•  eine Kombination aus den beiden Darstellungsweisen: die kleine Sept wird mit [b7], die grosse mit [^7] angegeben, um die Unklarheit um den "Normalfall" zu umgehen.
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